Diego Marti & Nio Saner

Sticker Cattle: Spliced in Your Image

Gameplay-Video.

«Sticker Cattle – Spliced in Your Image» ist ein Einblick in den Tagtraum eines Punks, der in der Toilette eines alternativen Clubs kritisch über die Rolle eines Kapitalisten sinniert, dabei aber auch dessen Rolle einnimmt. Die üblichen Sticker und Graffiti an den Kabinenwänden werden dabei zu Ressourcen, die auseinandergerissen und zu lebendigen Industriemaschinen zusammengeflickt werden können.

Genre: Patch-'n'-Rip Crafting Sim
Mentoren: Stefan Kraft, Johannes Köberle

Podcast mit Diego und Nio

Was zeichnet euren Art Style aus?

Der Art Style der Game-Objekte ist stark inspiriert von der Punk-Ästhetik der späten 70er- und 80er-Jahre, die auch noch heute oft für Sticker, Zines und Flyer eingesetzt wird. Dazu gehören unter anderem Posterisierung, Noise und Collage-Techniken gemischt mit expressiver Handschrift.

Was macht euer Spiel besonders?

Es gibt unseres Wissens wenige Games, die in Toilettenkabinen spielen und auf humorvolle Absurdität setzen. «Sticker Cattle» spielt in einer Toilettenkabine, in der die Spieler:innen mit Stickern an den Wänden interagieren können. Es ist unsere Hoffnung, dass das Spiel von Menschen gespielt wird, die sich selbst in dieser Beschwipst-Auf-Dem-Klo-Situation wiedererkennen und darüber lachen können.

Wie habt ihr zum Thema gefunden?

Wir brainstormen gerne gemeinsam mit anderen, da uns der Austausch hilft, die eigenen Ideen zu festigen und weiterzuentwickeln. Das Thema unseres Spiels ist aus absurden Einfällen entstanden, die wir einfach mal zugelassen haben – und irgendwie hat uns das Ergebnis gefallen.

Ich sehe Videospiele schlichtweg als das bestmögliche Medium, um Gedanken, Geschichten und künstlerische Inhalte zu kommunizieren, da die Rezipient:innen selbst in das Geschehen miteinbezogen werden können und so mitfühlen. – Nio Saner

Porträt by Anja Furrer. © ZHdK.
Porträt by Anja Furrer. © ZHdK.

Ich finde, viele Games erklären heute zu viel. Spieler:innen werden oft durch die Handlung hindurchgeführt, ohne dass sie selbst Dinge herausfinden müssen – das nimmt dem Spiel die Spannung. – Diego Marti

Porträt by Anja Furrer. © ZHdK.
Porträt by Anja Furrer. © ZHdK.

Diego Marti ist ein Game Designer aus Zürich mit einem ausgeprägten Schwerpunkt auf 3D-Gestaltung und einem besonderen Interesse an stilisierten, handgemalten Art Styles. Sein Fokus liegt auf der Entwicklung ausdrucksstarker Charakter-Designs, die durch kreative Formen und malerische Texturen eine starke visuelle Identität vermitteln. Neben seinem Studium arbeitet Diego als Freelancer an verschiedenen Projekten im Umfeld des Spiels «Minecraft». Dabei erstellt er individuelle 3D-Assets und Animationen für eine Vielzahl von Kund:innen.

mexbotarts.myportfolio.com
@mexbot.arts

Nio Saner ist ein Designer aus Zürich mit einem Fokus auf multilineares Storytelling, Illustration und Character Design. Spätestens nach dem Abschluss des Gymnasiums mit gestalterischem Schwerpunkt war es klar, dass für ihn Videospiele das beste Medium sind, um seine Geschichten zu erzählen, da man Rezipient:innen mehr Autonomie über das narrative Geschehen geben kann. Er konnte im anschliessendem Game-Design-Studium immens von den verschiedensten Hintergründen seiner Mitstudent:inen lernen, woraus mit der Zeit ein generelleres Developer-Skillset entstanden ist.

@crestfallenanthropoapologist