Psychotic Bathtub
The Story of an Escalating Mind. And Ducks.
Psychotic Bathtub – The Story of an Escalating Mind. And Ducks von Natasha Sebben überzeugt durch die unkonventionelle gestalterische wie narrative Herangehensweise, wenn es um die Erfahrbarmachung von psychotischen Erkrankungen geht. Unkonventionell ist auch der Austragungsort des Spielgeschehens: ein schlauchartiges, klaustrophobisches Badezimmer, das von einer Badewanne dominiert wird, in der die Spieler:innen Orphelia vorfinden. Durch Interaktionen mit sich rund um die Badewanne befindenden Objekten kann Einfluss auf die Erlebniswelt der Protragonistin genommen werden. Mal entpuppt sich der Wein als Gift, Mal wird die Gummiente als triggernd wahrgenommen, Mal steht das Badezimmer unter Wasser – je nach Interaktionen der Spieler:innen zeigt sich die Erkrankung in einem anderem Gesicht.
Psychotic Bathtub leistet einen wichtigen Beitrag in der so wichtigen Mental-Health-Debatte: nicht wertend und damit stigmatisierend, sondern vielmehr einfühlsam und empathiefördernd reflektiert das Spiel über die Komplexität des Krankheitsbilds, macht die Perspektive der Betroffenen sichtbar und nimmt dabei die Spieler:innen in ihrer beobachtenden Position in die Pflicht.
Selten hat es ein Spielprototyp vermocht, in einer Diplomausstellung so tiefgründige und ernste Anschlussgespräche und -reflektionen loszutreten. Zurecht wurde Natascha Sebben mit ihrer Abschlussarbeit und für die dem Projekt zugrunde liegende Recherche für den Förderpreis der ZHdK nominiert. Auch international sorgt das Spiel für Aufmerksamkeit. In 2023 wurde Psychotic Bathtub am A Maze Festival mit dem Gender Diversity Award von Wings ausgezeichnet. Auch überzeugte der Titel am BLON Festival und erhielt den Aware Game Design Award.
Zusammen mit ihrem Team führt Natasha das Spiel nun seit Abschluss ihres Studiums in 2022 zur Marktreife und wird dabei durch die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia unterstützt.