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Studienexkursion der Fachrichtung Game Design

BA- und MA-Studierende zum Netzwerken in Amsterdam und Utrecht.

Vom 8. bis 12. Februar 2016 besuchten BA- und MA-Studierende der Fachrichtung Game Design der Zürcher Hochschule der Künste im Rahmen der berufsvorbereitenden Studienexkursion wichtige VertreterInnen der niederländischen Game Industrie und Kreativwirtschaft in Amsterdam und Utrecht.

Die niederländische Game Industrie hat viel zu bieten. Neben Indie-Games und der einen oder anderen AAA-Produktionsfirma lassen sich vor allem zahlreiche Gamesschmieden mit Fokus auf Serious & Applied Games in der Niederlande ausmachen. Wohl in kaum einem anderen Land trifft man auf eine derart hohe Dichte an erfolgreichen Studios im Marktsegment Educational- und Rehab-Games. Zusammen mit unseren Studierenden besuchten wir in Amsterdam die Studios Little Chicken, IJsfontein und Monobanda.

Der Free-to-Play Markt wird vor allem von Orange Games - einer international expandierenden und auf Glücksspiel fokussierten Firma - dominiert. Das Monetarisierungsprinzip mag vielleicht zu kontroversen Diskussionen führen, Charme kann man der Firma aber nicht absprechen. Er leitet sich vor allem aus dem jungen Team und den Räumlichkeiten ab, die sich in einem ausgedienten Planetarium befinden.

Am besten wird den Studierenden wohl der Besuch des Dutch Game Garden (Utrecht) in Erinnerung bleiben. Das innovative Game Hub mit seinen drei Standorten in Breda, Utrecht und Hilversum beherbergt derzeit ca. 40 Startups. Die aufstrebenden Studios - alle unter einem Dach in Ateliers untergebracht - werden auf unterschiedlichste Weise bei der Entwicklung ihrer Spiele begleitet und unterstützt.

Im Rahmen von sogenannten Incubator Classes werden Business-Modelle aufgezeigt, Vertragsmodelle und -abschlüsse diskutiert, essentielle Marketing-Kenntnisse vermittelt und Pitching Trainings initiiert, Team Coaching erlernt und der Initialkontakt mit wichtigen IndustrievertreterInnen hergestellt.

Durch das vielseitige Angebot des Dutch Game Garden, dessen Qualität sich auch aus der guten Vernetzung und Zusammenarbeit mit IndustrievertreterInnen, Acceleratoren und Inkubatoren erschliesst, da diese in persona im Rahmen von Mentorings für Fragen und Coachings zur Verfügung stehen, werden die aufstrebenden Studios bestmöglich auf ihren Markteintritt vorbereitet und über den Release-Zeitraum hinaus begleitet.

Die breite Event-Palette des Dutch Game Garden schliesst gemeinsame Developer-Konferenzbesuche und Konferenzstände, Developer Lunchs, Summer Game Labs, Game Jams mit ein und bereitet so den einzelnen Studios eine höchstmögliche Sichtbarkeit, forciert den Ausbau des eigenen Netzwerks auf nationaler wie internationaler Ebene und gibt ihnen Orientierung auf dem stetig wachsenden und zunehmend unüberschaubaren internationalen Game-Markt.

Wenngleich es um die Schweizer Game Industrie noch nie so gut stand wie heute, ist die Infrastruktur eines vergleichbaren Game Hubs bisher noch nicht in Zürich etabliert. Es bleibt zu hoffen, dass in Zukunft ein Modell entwickelt werden kann, das junge Startups in ihrer Konsolidierungsphase bestmöglich unterstützt und Investoren wie Publisher auf die jungen Schweizer Talente aufmerksam macht.

Unter einem Dach scheint hier das Schlagwort zu sein, denn nur so ist gewährleistet, dass die Studios im steten Austausch stehen, gegenseitig von ihren Fehlern lernen können und gemeinsam wachsen. Anknüpfungspunkte und Inspirationen auf struktureller (vgl. hierzu auch Micro-City, NDSM-Werft) wie inhaltlicher Ebene sowie potentielle GesprächspartnerInnen wären nach dieser Studienreise zumindest schon zur Hand.

An dieser Stelle möchten wir allen Firmen, Studios und Institutionen danken, die für uns ihre Türen geöffnet und spannende Einblicke in ihre laufenden Projekte ermöglicht haben: Butch & Sundance (Super Female Heroes), Dutch Game Garden: Digital Dreams (Metrico), Monobanda, Self Made Miracle (Penarium), Wipsfire (Herald), Hopebox / NDSM-Werft, IJsfontein, Orange Games, Little Chicken, FreedomLab, HKU Innovatie Studio. Besonderer Dank gilt Ina van der Brug (HKU), Eline Muijres (Dutch Game Garden) und Jeroen van Mastrigt (FreedomLab) für ihre grosse Unterstützung in Bezug auf die Vorbereitung der diesjährigen Seminarreise.

Gute Einblicke in die Verfasstheit der niederländischen Game Industrie bieten der kürzlich veröffentlichte Report Games Monitor 2015 und die Dokumentation Games NL.

Fakten Game Monitor 2015 Niederlande

  • 66 Bildungseinrichtungen mit Game Design Programm (Zusammensetzung: Research University, University of Applied Science, Vocational Education)
  • Geschätzte Rate an Studierenden, die 2015 im Bereich Game Design (Vollzeit- und Teilzeit-Studium) in den Niederlanden graduierten: 1639
  • 455 Game Firmen
  • 352 Game Dev. Studios
  • 3030 Jobs in der Game Industrie
  • Angebotspalette Game Industrie: 10% Both, 11% Assets, 34% Applied, 45% Entertainment
  • Umsatz 2015: €155-€215 Mln.

Firmen

Gametipps

  • Metrico by Digital Dreams

  • Penarium by Self Made Miracle
  • Bounden by Game Oven
  • Fingle by Game Oven
  • Ridiculous Fishing by Vlambeer
  • Herald by Wipsfire
  • Awesomenauts by Ronimo Games

Konferenzen

Text:

Maike Thies

Studienexkursion der Fachrichtung Game Design
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